Perinealer Ultraschall – die Zukunft bei der Diagnose von Beckenboden und Senkung?

Eine neues Diagnoseverfahren der Beckenbodenfunktion hat Hans Peter Dietz beim Netzwerktreffen der Fachgruppe GUP  vorgestellt. Beim perinealen Ultraschall bleibt der Schallkopf außerhalb des Körpers. Somit kann die Funktion der Muskulatur und ihre Intaktheit überprüfen werden.

Anlässlich eines Workshops beim Netzwerktreffen der Fachgruppe Uro- Prokto- und Gynäkologie, welches die 26. Jahrestagung der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreichs flankierte stellte Prof. Hans Peter Dietz (University of Sidney) die Möglichkeiten perinealen Ultraschalls vor. Dabei kamen einige interessante Aspekte von Senkungsbeschwerden zur Sprache.

Untersuchung von Form und Funktion

Hans Peter Dietz beschäftigt sich seit Jahren mit den Möglichkeiten von Ultraschall und hat auf dem Gebiet des perinealen Ultraschalls eine Vorreiterrolle. Eigentlich ist es ganz einfach. Anstatt zur Untersuchung einen Ultraschallkopf in die Vagina einzubringen legt Hans Peter Dietz einen Ultraschallkopf an den Damm. Und mit Hilfe eines der besten Ultraschall Geräten der Welt und seiner jahrzehntelangen Erfahrung kann er die Strukturen des kleinen Beckens: Muskeln und Organe sehr deutlich sichtbar machen. Und weil der Ultraschallkopf sich außerhalb des Körpers befindet stellt Hans Peter Dietzs Verfahren die Möglichkeit dar, den Beckenboden in seiner Funktion zu überprüfen. Wir PhysiotherapeutInnen sind begeistert!

Bei Senkung oft Muskel gerissen – prognostischer Faktor für Operation

Hans Peter Dietz hat mit Hilfe seiner Methode herausgefunden, dass bei manchen Frauen, die unter Senkungsbeschwerden leiden ein bestimmter Beckenbodenmuskel (von mehreren) ein- oder gänzlich abgerissen ist. Die schlechte Nachricht: Laut seiner Angaben wird es noch 5-10 Jahre dauern, um diesen Schaden operativ bestmöglich zu beheben. Bis dahin bleibt wohl nur üben, üben, üben…

Tipp: Falls bei Ihnen eine Senkungsoperation geplant ist, fragen Sie nach der wahrscheinlichen Rezidivrate – dann gibt es später keine unliebsamen Überraschungen!