“Therapie mit dem Magnetstuhl” oder Beckenbodentraining einmal anders!

Für Menschen, die an Harninkontinenz oder Stuhlinkontinenz aufgrund einer Beckenbodenschwäche leiden und ihren Beckenboden nicht willentlich ansteuern können  gibt es neben den bekannten Methoden wie Biofeedback, Elektrotherapie und physiotherapeutischen Übungen noch eine andere Möglichkeit: den Magnetstuhl.

Wie Dr. Mons Fischer in seinem Vortrag bei der 2. Fachtagung Kontinenz und Katheterisierung erläuterte, handelt es sich bei der EXMI-Therapie (Extracorporal Magnetic Innervation) um eine Methode, bei der auf Grundlage des Faraday’schen Prinzips der Induktion ein Magnetfeld erzeugt wird, das Nervenzellen stimuliert, was wiederum eine Kontraktion des Muskels bewirkt.

Im Gegensatz zur herkömmlichen Elektrotherapie nimmt der/die PatientIn bei der Behandlung vollkommen angezogen auf dem Therapiestuhl platz. Unter der Sitzfläche des Stuhls befindet sich ein Magnetkopf, der Magnetwellen erzeugt, die acht Zentimeter tief in den Beckenboden eindringen. Die Beckenbodenmuskulatur kontrahiert und entspannt im Rhythmus der Impulsfrequenz.

Eingesetzt wird der Magnetstuhl bei Dranginkontinenz sowie Mischinkontinenz, bei der er laut Studien sehr gute Erfolge zeigt. Obwohl die Datenlage bei Belastungsinkontinenz etwas unklar ist, scheint es auch dort zu einer signifikanten Verbesserung zu kommen. Sehr erfolgreich ist der Magnetstuhl auch bei Inkontinenz nach Prostataentfernung, vor allem wenn vor der Operation schon mit der Therapie begonnen wurde.

Die schlechte Nachricht: Da die Krankenkassen die Therapie nicht bezahlen, muss der/die Patientin die Magnetstuhleinheiten selbst bezahlen.