Harninkontinenz bei Kindern: was ist normal?

Laut Definition sollte ein Kind in unseren Breiten bis zum 5. Lebensjahr am Tag und bis zum 7. Lebensjahr in der Nacht trocken sein. So weit so gut. Allerdings spielen beim trocken werden physische, kulturelle und soziale Einflüsse eine Rolle.

Harninkontinenz bei Kindern

Zurück halten gefährlicher als Ausscheiden

Sowohl was die Harnausscheidung als auch die Darmentleerung betrifft ist es für den Körper immer besser auszuscheiden, als sehr lange zurück zu halten. Bei extremer Füllung überdehnt sowohl der Blasenmuskel als auch das Reservoir des Enddarms. Deshalb scheint es aus meiner Sicht angezeigt das Töpfchentraining der Kinder entspannt anzugehen – wenn sie vor lauter Frust über den Druck von aussen die Ausscheidung “verweigern” schadet ihnen das eher als es nützt. Bei Kindern, die nicht wollen hilft es manchmal spielerisch an die Sache heranzugehen. Manche Eltern erfinden ein Belohnungssystem in Form von Sternchenlisten, oder machen den Weg zur Toilette zur “Rennstrecke” die es gilt als Erster zurück zu legen.

Stuhl hemmt Gefühl für Harndrang

Generell sollte man bedenken, dass Harndrang nicht oder nur sehr schlecht verspürt werden kann, wenn der Enddarm sehr stark gefüllt ist. Deshalb sollte man bei Kidnern welche zu Verstopfung neigen, diese ebenfalls behandeln um damit indirekt die Harnkontinenz zu fördern.

Bei Unischerheit Hilfe holen und abklären lassen

Es gibt sowohl organische Ursachen in Form von Fehlbildungen, als auch funktionelle Ursachen für die anhaltende Harninkontinenz eines Kindes. Deshalb sollten Sie bevor der Frust auf allen Seiten zu groß wird, das Problem beim Kinderarzt ansprechen – er wird sie beraten und bei Notwendigkeit an einen Experten verweisen.