In Ihren Vorträgen “Was ist ein Beckenbodenzentrum” und “Fallbeispiel Beckenbodenzentrum” erklärten Ao. Univ. Prof. Dr. Wolfgang Umek und OA Dr. Michael Rutkowski den Aufbau und das Funktionieren eines Beckenbodenzentrums.
Wie Ao. Univ. Prof. Dr. Wolfgang Umek in seinem Vortrag klarstellt, ist der Begriff Beckenbodenzentrum kein geschützter Begriff. Tatsächlich aber gibt es mittlerweile 7 von der MKÖ (Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich) zertifizierte Beckenbodenzenten. Vorgaben von der MKÖ sind:
- es müssen 5 medizinische Fächer vertreten sein, die mehr als 500 Patientinnen jährlich behandeln.
- es müssen mehr als 90 OPs jährlich gemacht werden
- die Qualifikation des Personals muss nachgewiesen werden
- es muss eine monatliche Fallkonferenz geben
OA Dr. Michael Rutkowski führt am Beispiel Korneuburg das Funktionieren eines Beckenbodenzentrums vor. Im wesentlichen besteht dieses dort aus einer Kooperation unterschiedlicher Fachrichtungen. Jede Fachrichtung kann PatientInnen an das Beckenbodenzentrum zuweisen – der Fall der zugewiesenen PatientIn wird dann in einer Sitzung allen Fachrichtungen vorgestellt, sodass gemeinsam weiteres Vorgehen besprochen werden kann.
Patientinnen können auch von einem Facharzt außerhalb zugewiesen werden. Auf einen Termin wartet man im Durchschnitt 6 Wochen. Akuttermine gibt es selbstverständlich auch.
Die von der MKÖ zertifizierten Zentren befinden sich in: Wien, Innsbruck, Ried, Linz, Wels, Korneuburg und Steyr.