Fachtagung Kontinenz und Katheterisierung 24.06.2016

Zum zweiten mal fand heuer die Fachtagung zum Thema "Kontinenz und Katheterisierung" im Casino Baumgarten statt. Die Themenfelder waren weit gestreut und wurden von den verschiedenen Berufsgruppen: ÄrztInnen, Kontinenz- und StomaberaterInnen, PhysiotherapeutInnen und Hebammen beleuchtet. Da vieles davon für meine PatientInnen/LeserInnen interessant sein kann, fasse ich wöchentlich einen Beitrag für Sie zusammen.

Was ist denn ein Beckenbodenzentrum?

In Ihren Vorträgen “Was ist ein Beckenbodenzentrum” und “Fallbeispiel Beckenbodenzentrum” erklärten Ao. Univ. Prof. Dr. Wolfgang Umek und OA Dr. Michael Rutkowski den Aufbau und das Funktionieren eines Beckenbodenzentrums.

Wie Ao. Univ. Prof. Dr. Wolfgang Umek in seinem Vortrag klarstellt, ist der Begriff Beckenbodenzentrum kein geschützter Begriff. Tatsächlich aber gibt es mittlerweile 7 von der MKÖ (Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich) zertifizierte Beckenbodenzenten. Vorgaben von der MKÖ sind:

  • es müssen 5 medizinische Fächer vertreten sein, die mehr als 500 Patientinnen jährlich behandeln.
  • es müssen mehr als 90 OPs jährlich gemacht werden
  • die Qualifikation des Personals muss nachgewiesen werden
  • es muss eine monatliche Fallkonferenz geben

OA Dr. Michael Rutkowski führt am Beispiel Korneuburg das Funktionieren eines Beckenbodenzentrums vor. Im wesentlichen besteht dieses dort aus einer Kooperation unterschiedlicher Fachrichtungen. Jede Fachrichtung kann PatientInnen an das Beckenbodenzentrum zuweisen –  der Fall der zugewiesenen PatientIn wird dann in einer Sitzung allen Fachrichtungen vorgestellt, sodass gemeinsam weiteres Vorgehen besprochen werden kann.

Patientinnen können auch von einem Facharzt außerhalb zugewiesen werden. Auf einen Termin wartet man im Durchschnitt 6 Wochen. Akuttermine gibt es selbstverständlich auch.

Die von der MKÖ zertifizierten Zentren befinden sich in: Wien, Innsbruck, Ried, Linz, Wels, Korneuburg und Steyr.