Belastungs- oder Stressinkontinenz: Tipps und Tricks

Sie ist eine der häufigsten Formen der Harninkontinenz: die Belastungsinkontinenz auch Stressinkontinenz genannt.

Bei Vielen tritt sie bereits in der Schwangerschaft auf. Manche sind unmittelbar nach der Entbindung davon betroffen und bei manchen Frauen kommt sie ganz allmählich. Der Harn wird anfänglich tropfenweise verloren bei bestimmten Bewegungen wie Husten, Niesen, Springen oder beim Laufen. Hier ein paar Tipps für Betroffene.

Abklärung und Therapie der Inkontinenz sind wichtig!

Die meisten Frauen erleben den Abgang von tröpfchenweise verlorenem Urin beim Husten, Niesen oder laufen nicht als sehr belastend. Wenn jedoch geringe Mengen Urin verloren werden OHNE Druckanstieg im Bauchraum sollten Sie rasch einen Facharzt (Urologen) aufsuchen, um auszuschließen, dass es sich um eine schwerwiegende Erkrankung handelt. Meist handelt es sich bei der Belastungsinkontinenz aber um die Folgen einer Beckenbodenschwäche, wie sie nach Schwangerschaft und Geburt häufig auftritt.

Achten Sie auf Ihre Haltung!

Da Ihr Beckenboden bei gekrümmter Haltung nicht gut arbeiten kann, sollten Sie auf eine aufrechte Haltung im Alltag achten. Achten Sie darauf, dass Ihr Brustkorb über dem Becken stehen und nicht dahinter und Ihr Becken sollte aufgerichtet sein, sonst drückt das Organgewicht direkt auf Ihren Beckenboden.

Beckenbodentraining aber richtig!

Bei Ihrem Beckenboden handelt es sich um einen Skelettmuskel. Um einen solchen zu trainieren müssen Sie den Muskel willentlich anspannen können. (Falls Sie Zweifel daran haben, ob Sie Ihren Beckenboden willentlich anspannen können, wenden Sie sich an eine auf Beckenbodenbehandlung spezialisierte PhysiotherapeutIn, um dies sicher zu stellen!) Danach kann, mittels Biofeedback und/oder Elektrostimulation oder nur mit Übungen weiter trainiert werden. Meist zeigt sich bereits nach 6-8 Wochen eine Besserung der Symptome.

Husten Sie richtig!

Wenn Sie beim Husten und Niesen Harn verlieren, sollten Sie vor dem Hustenstoß den Beckenboden in sich hinein ziehen und beim Husten den Oberkörper möglichst nicht einrollen. Husten Sie beispielsweise in Ihre Armbeuge und drehen Sie dabei den Kopf nach seitlich/oben.