Was tun gegen Überaktive Blase mit und ohne Inkontinenz?

Eine Vielzahl an verhaltenstherapeutischen, medikamentösen, und nicht medikamentösen Maßnahmen stehen bei der Therapie der OAB (OAB wet = Dranginkontinenz) zur Verfügung. OA Dr. Michael Rutkowski gab in seinem Vortrag bei der 2. Fachtagung Kontinenz und Katheterisierung einen Überblick.

Dranginkontinenz zwar nicht gefährlich, aber sie nimmt die Lebensqualität

Die OAB sei als Syndrom, zwar nicht gefährlich, aber für Betroffene sehr unangenehm. Sie werden von häufigem Harndrang gequält. OA Rutkowski führt Harndrang, häufiges Wasserlassen, nächtliches Wasserlassen und geringes Blasenvolumen als Symptome der OAB auf. Die Therapie der OAB fußt auf drei Säulen: Verhaltenstherapie, nicht medikamentöse Maßnahmen und medikamentöse Therapie

Als verhaltenstherapeutische Therapie Maßnahmen bei OAB (Dranginkontinenz) nennt OA Rutkowski:

  • das Führen eines Blasentagebuchs,
  • die Reduktion von Kaffee und Tee, der Verzicht auf scharfe Gewürze, Nikotin, künstliche Süßstoffe und Kohlensäure
  • Flüssigkeitsaufnahme (1-1,5l) auf den Tag verteilen, hauptsächlich VM und Mittags
  • entspannte Miktion (Blasenentleerung)

Als weitere, nicht medikamentöse Therapie Maßnahmen bei OAB (Dranginkontinenz) nennt OA Rutkowski:

  • Physiotherapie
  • Gewichtsreduktion
  • Blasentraining (Ziel ist eine Füllung von >300ml)
  • Toilettentraining (Miktion nach der Uhr bei terminal detrusor Überaktivität)
  • Miktionstraining (Erlernen von: urge supression technique)
  • bei nächtlichem Harndrang: abendliche Trinkmenge reduzieren, eventuell Stützstrümpfe oder Mittagsschlaf = Beine hochlagern)

Als medikamentöse Therapie bei OAB (Dranginkontinenz)  nennt OA Rutkowski:

  • Anticholinergika (viele Nebenwirkungen, aber auch on-demand Verschreibung oder als Pflaster möglich)
  • unterschiedliche Wirkstoffe sind möglich: Vesicare, MirabenBotox und Antimuskarinika können eingesetzt werden

Mein Tipp: Wenn Sie an einer überaktiven Blase (= Drang mit oder ohne Harnverlust) leiden, sollten Sie sich an einen Facharzt wenden. Wie aus dem Vortrag hervorgeht, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die Ihnen helfen könnten!